Debütant Sparta Prag kam, sah und siegte

Tschechen spielten sich in die Harderberger Herzen - Stuttgarter Tore in Rekordzeit
Ein neuer Cup braucht einen neuen Cupgewinner. Nachdem die Nachwuchskicker des Deutschen Meisters Borussia Dortmund im vergangenen Jahr den Harderberger Pfingstcup zum dritten Mal in Folgen gewonnen hatten und daher das wertvolle Stück behalten durften, geht nun der neue Pokal nicht in den Westen, sondern in den Osten. Der Turnierneuling Sparta Prag bot an den zwei Turniertagen die konstanteste Leistung und entführte die Trophäe an die Moldau.

Anstoss

Von den Strapazen der stundenlangen Busfahrt von Tschechien bis in den Georgsmarienhütter Ortsteil war beiden Auftritten der Sparta-Bubis nichts zu merken. Spritzig, ballsicher und spielfreudig präsentierten sich die Kicker, die sich so schnell in die Herzen der Zuschauer spielten. Dabei dominierten die Prager das Geschehen in Vor- und Zwischenrunde nach Belieben und erreichten mit sechs Siegen in sechs Partien die Endrunde der besten vier.

Zuschauer

Diese Runde fand unter Ausschluss der hiesigen Vereine statt. Gestern durften lediglich die Kicker vom VfL Osnabrück, Rasensport Osnabrück, Blau-Weiß Hollage und des SV Bad Laer die Stiefel schnüren, mussten aber die Segel in der Zwischenrunde streichen. " Der Unterschied zwischen den großen und den kleinen Vereinen ist in diesem Jahr besonders groß", urteilte Organisator Peter Kompa, 1. Vorsitzender des SV Harderberg, angesichts der Dominanz der Nachwuchsteams der Bundesligisten und einiger ausländischer Vertreter.

Turniersieger des 24. Int. E-Jugend-Pfingst-Cup 2002 - Sparta Prag
Turniersieger des 24. Int. E-Jugend-Pfingst-Cup 2002 - Sparta Prag

Die Endrunde hatte es auch ohne regionale Beteiligung "in sich". Die Vorentscheidung für den späteren Cupsieger Prag fiel im Aufeinandertreffen mit den zuletzt dreimal erfolgreichen Dortmundern, das die Tschechen mit 1:0 für sich entscheiden konnten. Dennoch hatten in den letzten zwei Begegnungen, die wie gewöhnlich zeitgleich abliefen, mit dem VfB Stuttgart, dem Karlsruher SC und Sparta Prag gleich drei Mannschaften die Möglichkeit, den neuen Pokal aus der Schmiede des Sponsors Pokalcenter Westerheider zu erringen. So mussten die Zuschauer wie beim Tennis ihre Köpfe nach rechts und links strecken, um verfolgen zu können, wer nun letztlich das bessere Ende hatte.

Prager Spiel

Die Stuttgarter hatten neben Prag die besten Chancen auf den Titel, mussten aber auf einen Ausrutscher von Sparta hoffen. Die Schwaben legten auf der einen Platz Turniersieger des 24. Int. E-Jugend-Pfingst-Cup 2002 - Sparta Praghälfte einen Treffer zum 1:0 gegen den BVB vor; auf der anderen Seite hielt der KSC das Remis bis kurz nach der Pause. Nach ihrem deutlichen 3:0 Sieg warteten die Stuttgarter gebannt an der Außenlinie und beteten den Ausgleich der für die Karlsruher förmlich herbei. Vergeblich, so dass die kleinen Spartaner jubelnd die Arme in den blauen Harderberger Himmel recken durften.

Prager Siegesfeier

Für die Siegerehrung musste Schirmherr Werner Middendorf, stellvertretender Vorsitzender des NFV-Kreises Osnabrück-Land, Gehstützen zur Seite legen. Erst in der vergangenen Woche hatte er sich beim Fußballspielen einen Bänderriss zugezogen und konnte daher nicht beim traditionellen Eröffnungsumzug mitmarschieren. Standesgemäß wurde der Schirmherr im Polizeiwagen zum Sportplatz befördert.

"In den vergangenen Tagen war nicht nur der Fußball wichtig, sondern auch die vielen Freundschaften", resümierte Kompa bei der Siegerehrung. Sein Dank galt den zahlreichen Helferinnen und Helfern, die wieder einmal für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gesorgt haben. Der größte Dank für das Organisationsteam kam aber von den Spielern, die selbst das Mikrofon ergriffen, um sich bei den Gasteltern zu bedanken. Dann aber wurde kräftig gesungen. Die Stepkes vom FC Basel präsentierten ihren Schlachruf, eine Mischung aus dem eidgenössischen Rütli-Schwur und DJ Bobo, doch auch den internationalen Gesangswettstreit konnten die Tschechen für sich entscheiden.

VfB Stuttgart

Über einen inoffiziellen Titel dürfen sich die Kinder aus dem Schwabenlände freuen. Getreu dem Motto "Schaffe, schaffe, Tore schießen" hämmerten die Stuttgarter das Leder gegen Blau-Weiß Hollage bereits nach 24 Sekunden in die Maschen. Noch eher musste der Schlussmann der Sportfreunde Lotte hinter sich greifen; bei ihm schlug bereits nach 13 Sekunden ein VfB-Geschoss ein. Nicht viel länger, nämlich nur eine gute halbe Minute währte das Abenteuer Pfingstcup für den zehnjährigen Felix Friedrich. Der Kicker vom SV Harderberg stieß in der ersten Partie unglücklich mit seinem Gegenspieler zusammen und zog sich eine Platzwunde an der Lippe zu. Einen Vorteil hatte der kleine Felix allerdings: Er konnte seine geschwollene Lippe mit einem leckeren Eis kühlen - das war für die anderen Fußballknirpse während des Turniers tabu.

Karlsruher SC

Siegerehrung

Der 24. Internationale E-Jugend-Pfingstcup in Zahlen

Zwischenrunde, Gruppe A: 1. Karlsruher SC (7 Punkte/6:0 Tore); 2. FC Basel (7/5:0); 3. Rot-Weiß Erfurt (3/1:6); 4. Arminia Bielefeld (0/0:6) - Gruppe B: 1. VfB Stuttgart (7/2:0); 2. Waldhoff Mannheim (6/6:2); 3. Rasensport Osnabrück (2/0:4); 4. FC Schalke 04 (1/1:3) - Gruppe C: 1. Sparta Prag (9/10:0); 2. Eintracht Braunschweig(6/4:1); 3. VfL Osnabrück (3/2:6); 4. Blau-Weiß Hollage (0/0:9) - Gruppe D: 1 Borussia Dortmund (7/5:0); 2. 1. FC Kaiserslautern (7/4:0); 3. SV Werder Bremen (1/0:4); 4. SV Bad Laer (1/0:5)-

Endrunde, Plätze 5-8: 5. Waldhof Mannheim (9/10:3); 6. 1. FC Kaiserslautern (4/3:3); 7. Eintracht Braunschweig (4/4:7); 8. FC Basel (0/3:7)-

Plätze 1-4 Ergebnisse:

Karlsruhe - Stuttgart 0:0, Prag - Dortmund 1:0, Stuttgart - Prag 0:0, Dortmund - Karlsruhe 1:1, Karlsruhe - Prag 0:1, Dortmund - Stuttgart 0:3.

Abschlusstabelle:
1.Sparta Prag, (7/2:0)
2. VfB Stuttgart (5/3:0)
3. Karlsruher SC (2/1:2)
4. Borussia Dortmund (1/1:5)


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